Pressebesprechung
aus Akustik-Gitarre 3/2000
"Wer sie auf der diesjährigen Frankfurter Musikmesse wieder
erleben konnte, die Fingerstyle-Virtuosen vom Schlage eines Doyle Dykes,
Pat Kirtley oder Woody Mann, dem konnte schon mal das Gefühl der
Desillusion überkommen, in solche Sphären mit der Gitarre
wohl niemals vorzudringen. Aber: Fingerstyle-Gitarre kann auch einfach
sein - und trotzdem ansprechend und konzertant erklingen, wie der Linzer
Gitarrist und Autor mit dem vorliegenden Band beweist. Wer nämlich
erst einmal an dem Punkt angelangt ist, dass er die gängigen Griffe
auf der Gitarre beherrscht, sich dabei nicht als Sänger versucht
hat, und bei der immer häufiger aufkommenden Aufforderung aus dem
Freundeskreis: "Nun spiel doch mal was vor..." nicht etwa
mit den bloßen Grundakkorden von "Imagine" aufwarten
möchte, der hat mit diesem Band jetzt eine Fülle von Spielmaterial
vorliegen. Instrumentaltitel, welche die Verbindung von der reinen Akkordbegleitung
schaffen hin zum polyphonen Spiel mit Vortragscharakter und wenig akademischer
Strenge. In lockerem Fluss präsentiert Falk seine leichten bis
mittelschweren Kompositionen, erklärt hier und da "schwierige
Stellen" und bietet mit didaktisch gut aufbereiteten Einzelübungen
Brücken über spieltechnische Stolpersteine, die sich wohl
jedem Gitarre-Lernenden immer wieder in den Weg werfen Dass Falk ein
"studierter Klassiker" ist, kann man hin und wieder den Stücken
und seinen Interpretationen auf der Begleit-CD anhören. Dennoch
lassen sich sämtliche Titel auch problemlos auf der Steelstring
spielen. TABs für Notenunkundige gibt es auch, und damit dürfte
dann auch die nächste Aufforderung zum Privatkonzert nicht im Desaster
enden - auch wenn´s für die Frankfurter Musikmesse noch nicht
so ganz reichen sollte ...
Gregor
Hilden, Akustik-Gitarre 3/2002
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